Expertentipps

„Zeitgenössische Kunst ist nur für Reiche“, „Ein 5-jähriges Kind könnte das auch machen“… Wer ist bei einem Ausstellungs- oder Museumsbesuch nicht schon diesen Klischees begegnet? Ich muss zugeben, dass ich dieselben Reaktionen hatte, bevor ich dieses Universum besser kennenlernte. Hier sind 10 Vorurteile über zeitgenössische Kunst, die Sie bald mit einem Handstreich beseitigen können…

Nun, ist sie also auf nur einen Typ reduziert? Wenn es eine unbestreitbare Eigenschaft der zeitgenössischen Kunst gibt, dann ist es ihre Vielfalt und ihre Unmöglichkeit, einheitlich definiert zu werden. Zu sagen „Ich mag keine zeitgenössische Kunst“ würde bedeuten, ALLE ihre Facetten zu kennen, was angesichts der Vielzahl von Werken, Stilen und Strömungen, die nebeneinander existieren, einfach unmöglich ist. Außerdem entwickeln sich die Geschmäcker im Laufe der Zeit, was also schöne Überraschungen verspricht!

Dieses Vorurteil ist zweifellos eines der weit verbreitetsten in Bezug auf zeitgenössische Kunst. Es vergisst jedoch oft, dass hinter jedem Werk ein Künstler, eine Arbeit, ein sorgfältig durchdachter künstlerischer Ansatz steht. Laden Sie also diese Skeptiker ein, sich den Werken zu nähern, die begleitenden Schilder zu lesen, Ausstellungskataloge zu durchblättern und sich über den Künstler zu informieren. Wenn sie in ihrem Glauben beharren, es genauso gut oder sogar besser machen zu können, ermutigen Sie sie, es zu versuchen! Wer weiß, vielleicht schlummert ein Künstler in ihnen?

Seien wir ehrlich, wenn Sie ein Werk von Andy Warhol oder Jeff Koons suchen, müssen Sie wahrscheinlich Ihr Sparschwein knacken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass „zeitgenössische“ Kunst auch aufstrebende Künstler umfasst, was bedeutet, dass die Preise erschwinglicher sind! Es gibt so viele talentierte Künstler, die wenig oder noch nicht bekannt sind und ihre Werke ab ein paar hundert Euro für Editionen anbieten. Wir bieten sie auch an!

Zu glauben, dass zeitgenössische Kunst für Snobs reserviert ist, ist eine Illusion. Sicher, „snobistische“ Menschen interessieren sich für Kunst, und sicherlich kann Kunst als hauptsächlich für eine soziale und intellektuelle Elite zugänglich angesehen werden. Kunst ist jedoch viel mehr als das! Von ihrer Natur her ist sie universal und undefinierbar und berührt alle sozialen Klassen, durchquert Epochen und Kulturen. Es ist für jeden und jeden Geschmack etwas dabei. Wenn Sie also immer noch hören, dass Kunst für Snobs reserviert ist, laden Sie diese Skeptiker ein, Galerien und Museen zu erkunden. Das wird einen weniger snobistischen Besucher machen!

Diese Frage führt uns sofort zurück zu unseren alten Philosophiekursen. Wenn uns ein Werk nicht schön erscheint, liegt das einfach daran, dass es uns nicht berührt und wir nicht empfänglich dafür sind. Aber das ist kein großes Problem! Schönheit ist von ihrer Natur her relativ und subjektiv. Wenn uns ein Werk nicht gefällt, müssen wir einfach weiterziehen und erkunden, was andere Künstler uns zu bieten haben. Tatsächlich ist es sogar erfreulich zu sehen, dass nicht jeder die gleichen Dinge schätzt, denn das erspart uns den endlosen Kampf, sie zu erwerben. Vielfalt ist eine schöne Sache!

Viele glauben fälschlicherweise, dass man eine gewisse Expertise braucht, um zeitgenössische Kunst zu verstehen. Im Gegensatz zum Erlernen einer Sprache, für das eine gründliche Studie erforderlich ist, um ihre Feinheiten zu beherrschen, spricht die Sprache der Kunst mehr als jedes andere Gebiet die Emotion an. Ihre Augen, Ihre Emotionen, Ihre Gedanken und Ihr Gedächtnis sind alles Elemente, die durch ein Kunstwerk angeregt werden. Es wird Sie umso mehr berühren, als es keine klare und offizielle Botschaft vermittelt und Ihre Sensibilität das Werk übernimmt. Kurz gesagt, Kunst ist für alle zugänglich, unabhängig vom Vorwissen.

Aber was bedeutet genau „was funktioniert“? Wenn wir über den Kunstmarkt sprechen, ist das nicht ganz richtig. Viele als „provokant“ bezeichnete Werke finden keine Abnehmer, weil sie als zu schockierend oder übertrieben angesehen werden. Aus kunsthistorischer Sicht ist das jedoch nicht ganz falsch. Was zu einer bestimmten Zeit als Provokation angesehen werden konnte, wie die Werke von Caravaggio oder Manet, erscheint uns heute durchaus akzeptabel. Das Überschreiten und Verschieben von Grenzen gehörten auch zur Rolle der Künstler.

Es ist unbestreitbar, dass Geld in unserer Gesellschaft eine vorherrschende Rolle spielt. Der Preis eines Werkes wird oft durch Faktoren bestimmt, die oberflächlich erscheinen mögen, wie das Netzwerk und der Einfluss des Künstlers und seines Galeristen, und spiegelt nicht unbedingt die intrinsische Qualität des Werkes wider. Es sollte jedoch nicht auf die wenigen hundert Künstler beschränkt werden, die die Schlagzeilen machen und auf den großen internationalen Messen ausstellen. Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass die überwältigende Mehrheit der Künstler nicht von ihrer Kunst leben kann und dass viele Galeristen ebenfalls Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen. Dies zeigt, dass es in erster Linie die Liebe zur Kunst ist, die sie antreibt.

Wir bedauern es, den Mythos des gequälten und verfluchten Künstlers dekonstruieren zu müssen. Nur weil ein Künstler eine besondere Sensibilität hat und sich bemüht, die Welt aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen, bedeutet das nicht, dass er notwendigerweise asozial, zurückgezogen oder sogar geisteskrank ist. Sie sind Individuen wie alle anderen, mit ihren Fehlern und Eigenheiten, aber genauso real und menschlich.

Sehr oft wird der Skeptiker diese Frage beantworten, bevor Sie überhaupt Zeit haben zu antworten: „Kunst dient zu nichts.“ Aber das ist gerade die Essenz der Kunst: Sie dient keinem spezifischen Zweck! Sie ist ein freies Element, eine flüchtige und sich ständig entwickelnde Vorstellung. Sie spiegelt einen Gedanken, eine Emotion, eine Ära, einen Akt… Warum sollte man sich also eine solche Frage stellen, wenn die Antwort von jedem Einzelnen abhängt?

During a French TV show in 1986, when the presenter Bernard Pivot was singing praises of Serge Gainsbourg, the latter grumpily retorted that his songs were nothing but minor art…

This immediately got Guy Béart (singer-songwriter and father of actress Emmanuelle Béart), who was present on the set, all worked up: for him, songwriting was necessarily major art since it could outlive its author!

Black Whole Conference – Installation by Michel de Broin in 2005

The debate is very old. For centuries, people have been trying to define major vs. minor art.

Before the Renaissance, the arts of knowledge (major) were distinguished from the arts of materials (minor). In other words, intellectual activities were differentiated from those of craftsmanship (applied arts).

Or put another way: concept vs. craftsmanship…

And this differentiation persisted until the mid-20th century:

• The major arts were therefore considered to be: painting, sculpture, architecture, engraving

• The minor arts were: jewelry, crystal work, goldsmithing, ceramics

In fact, during the industrial revolution, the Frecnh Academy distinguished „les Beaux Art“* in english Fine Arts (with capital letters) from decorative arts (in lowercase).

*to refer to major arts

The boundary blurred a bit with the emergence of new materials in major arts.

Also with the system of reproducing works. For example, Andy Warhol extensively used lithography to reproduce works in multiple copies even though, by definition, a major art piece should be unique! But one could argue that a numbered lithograph is closer to an artwork „in its conception“ than to a manufacturing craft.

Some movements of the 20th century even attempted to merge the two arts, outright disregarding the idea of clearly delineating them.

This was the case with Russian Constructivism (1917), which merged with the Bauhaus of Weimar & Gropius (1919) and later with the Memphis movement in 1980. These three movements shared a common goal of conceptual and aesthetic research applied to everyday consumer products.

The Bauhaus school launched a powerful movement that was to change the course of art history, considerably influencing graphic design, architecture and interior and furniture design.

Our consumer society has transformed the way we look at art to such an extent that a recent study by the famous auction house Drouot revealed our tendency to treat a work of art as a decorative element that should match the colours of our walls or the style of our furniture. In this way, a painting becomes a consumer good that we will tire of over time, just as we tire of clothes that we wear according to the fashions of the moment.

Yet the artist wanted to express something with his work. He didn’t create it with our home décor in mind. His approach is personal and authentic, and above all it speaks to our hearts.

Buying a work of art is like starting a love affair. You need feelings, emotions and the desire to love.

And it all starts with an encounter, somewhere in an exhibition or gallery, and then the magic happens!

You risk changing your décor more than once in your life, moving house or changing the colour of your walls and furniture, whereas a work of art should be able to follow you all your life, guiding you, taking you on a journey, making your everyday life less monotonous and more inspiring. So choose a work of art for the emotion it evokes in you, not for its brilliance or style. If the emotion is genuine, the work will evolve with you and its symbolism will change over time, without ever boring you. In the longer term, you may even change your décor to reflect the paintings, photographs and sculptures that surround you.

„The real purpose of art is not to create beautiful objects: it is a method of thinking, a way of understanding the universe and finding one’s place in it“. – Paul Auster, American novelist

First, you need to ask yourself what emotion the work makes you feel. To answer this question, take the time to observe it, admire it, and understand its composition and subject matter. What did the artist want to express? Why this colour rather than another? What details add importance to the subject? Is the light soft, strong or contrasting? When you come face to face with the work, you’ll have the feeling that you’ve made it your own, since the symbolism that emerges will come solely from your eyes and the intimacy of your subjectivity.

Next, ask yourself whether the emotion you feel is linked to a memory, a person you care about, an event that has marked your life, a scar from the past, a subject that is close to your heart, a thread that speaks to you or is linked to other works that you already own.

If you are able to associate your emotions with something that is important to you, it goes without saying that the work will be able to live with you for a long time. Especially if you learn to develop a relationship with it, to look at it from every angle, to rediscover it as the seasons change and as your mood takes you. You might be surprised by the new details you discover over time, details that you’ll grow attached to.